Telemedizin und Fernbehandlung

Entwicklung von Plattformen und Technologien, die es ermöglichen, Patienten aus der Ferne zu behandeln, z. B. durch Arzt-Videoanrufe, Fernüberwachung von Vitalparametern oder Ferndiagnoseangebote.


Techped zielt darauf ab, die Betreuung chronisch kranker Kinder und Jugendlicher durch telemedizinische Lösungen ortsunabhängig und kindgerecht zu gestalten, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Digitale Lösungen wie Apps und medizinische Geräte sollen Vor-Ort-Besuche ersetzen.

  • Programmierung einer digitalen, modularen mhealth-Plattform
  • Optionen der Anbindung an Kinderkliniken
  • Umfassende Evaluation des Projektvorhabens (Mixed-Methods)
  • Nachwuchsgruppe in der Versorgungsforschung mit dem Schwerpunkt „Digital Health“


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Projektlaufzeit 2023 bis 2028 (Monate)
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Fördersumme

Kinderonkologische Untersuchung durch Leistungsfähige Telemedizin in Schleswig-Holstein (KULT-SH)

Im Jahr 2020 wurde das Forschungsprojekt Kinderonkologische Untersuchung durch Leistungsfähige Telemedizin in Schleswig-Holstein (KULT-SH) gemeinsam mit Herrn Prof. Dr. Schewe initiiert, das die Sicherheit der Telemedizin als Kontrollmaßnahme während einer intensiven Chemotherapie bei pädiatrischen Krebspatienten untersuchen soll. In Folge von chemotherapeutischen Behandlungen leiden an Krebs erkrankte Kinder häufig unter einer Störung der Blutbildung und sind besonders anfällig für Infektionen. Um diese frühzeitig zu erkennen, sind sehr häufige Arzt-Patienten-Kontakte in kinderonkologischen Zentren notwendig. Dabei dienen etwa 30 Prozent dieser Termine der Erhebung von Vitalparametern und der Überwachung des Gesundheitszustandes der jungen Patienten. Als wichtige Vitalparameter gelten: Herz- und Atemfrequenz, Blutdruck und Körpertemperatur sowie die Sauerstoffsättigung im Blut.

Auch der von Ärztinnen und Ärzten festgestellte Gesamteindruck spielt dabei eine wichtige Rolle. Im Rahmen des Projekts KULT-SH soll in einem kinderonkologischen Zentrum mit ländlichem Einzugsbereich ein Teil der Vor-Ort-Visiten durch einen telemedizinischen Versorgungsansatz ersetzt werden. Mit Hilfe technischer Sensoren sollen Vitalparameter in der häuslichen Umgebung erhoben werden.

Über die zu entwickelnde Projekt-App sollen auf Tablet-PCs Audio- und Videokonferenzen mit dem betreuenden ärztlichen Personal durchgeführt werden. Bei Bedarf wird eine weiterführende Vor-Ort-Behandlung initiiert. Im Rahmen einer monozentrischen Studie soll untersucht werden, ob dieser telemedizinische Ansatz zur Unterstützung der Therapie ähnlich wirksam und sicher ist, wie eine Vor-Ort-Versorgung ohne den Einsatz von Telemedizin. Die Studie soll auch Erkenntnisse bringen, ob sich infektiöse Komplikationen und stationäre Krankenhausaufenthalte mit diesem Ansatz vermeiden bzw. verringern lassen. Die Senkung der Behandlungskosten sowie die Akzeptanz telemedizinischer Ansätze bei den Patienten und Angehörigen und deren Lebensqualität sind zusätzlich betrachtete Endpunkte. Diese werden im Rahmen quantitativer, qualitativer sowie gesundheitsökonomischer Analysen erhoben.

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Projektlaufzeit 06/2020 05/2024 (Monate)
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Fördersumme

DGTelemed

Deutscher Nationaler Telemedizinpreis

(1. Platz)



Virtuelle Diabetesambulanz für Kinder und Jugendliche (ViDiKi)

Von 04/2017 bis 04/2020 wurde das Forschungsprojekt „Virtuelle Diabetesambulanz für Kinder und Jugendliche“ (ViDiKi) gemeinsam mit Frau PD. Dr. v. Sengbusch initiiert und  durchgeführt, um die Machbarkeit einer telemedizinischen Betreuung bei Kindern mit Typ- 1-Diabetes zu untersuchen. Das Ziel von ViDiKi ist es, Systeme zur kontinuierlichen Glukosemessung effektiver nutzen zu können, um damit die Versorgung von an Typ-1- Diabetes erkrankten Kindern zu verbessern und die Versorgungslücke besonders im ländlichen Raum Schleswig-Holsteins zu schließen. Erprobt wurden monatliche Beratungen in der Virtuellen Diabetesambulanz für Kinder und Jugendliche („ViDiKi“), die zusätzlich zu den regulären, quartalsweisen Terminen in der Kinderdiabetesambulanz vor Ort angeboten. ViDiKi ist ein internetbasiertes Online-Beratungs-Portal, in welchem Familien einmal im Monat einen zusätzlichen Termin mit einem Kinderdiabetologen haben. Sie haben die Möglichkeit, mit dem Facharzt die Insulin- und weitere Therapiedaten gemeinsam zu besprechen und gegebenenfalls Veränderungen an der Therapie vorzunehmen.

Die Termine können bequem von zu Hause aus, auch abends und am Wochenende, wahrgenommen werden. Evaluiert werden der Einfluss der neuen Versorgungsform auf die Stoffwechsellage der Kinder, ihre Lebensqualität und die Zufriedenheit der Eltern und Jugendlichen. Dabei werden die behandelten Kinder mit Kindern verglichen, die erst später an der neuen Versorgungsform teilnehmen. In diesem Zusammenhang konnten zahlreiche Kooperationspartner gewonnen werden. Insgesamt beteiligten sich 17 Krankenkassen (AOK, Barmer, DAK, TK etc.). Es wurden Selektiv-, Konsortial- und Kooperationsverträge erfolgreich abgeschlossen. Zusätzlich wurde ein umfassendes Datenschutzkonzept erstellt, implementiert und publiziert. Die Konzeption der Studie basierte auf einem Warte-/Kontrollgruppen-Design. Die Studie wurde qualitativ, quantitativ und gesundheitsökomisch von mir evaluiert.

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Projektlaufzeit 04/2017 03/2020
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Fördersumme

MSD-Gesundheitspreis 2021

(2. Preis)